Bericht vom 2. Stimmenhören-Weltkongress,

3. und 4. November 2010 in Sherwood Forest, Nottingham, GB

„Raising Our Voices – Speaking Our Truth“


lautete das Motto des 2. Stimmenhören-Weltkongresses, der am 3. und 4. November in Sherwood Forest, Nottingham, GB stattgefunden hat. Eine kleine Gruppe aus Österreich - 4 Personen vom Netzwerk Stimmenhören in Linz und unsere Wiener Verbündete Monika, - hat den weiten Weg zu diesem einzigartigen Kongress nicht gescheut, um Berichte über neue wissenschaftliche Ergebnisse, Projekte und therapeutische Praktiken hören. Über 400 Personen waren nach Sherwood Forest gekommen, einem Kongressort inmitten eines ausgedehnten Waldes. Die TeilnehmerInnen stammten aus Australien, Belgien, Dänemark , Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan , den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden, den USA, Österreich und aus allen Teilen Großbritanniens. Auch diesmal bestand die ZuhörerInnenschaft aus Menschen mit Stimmenhören-Erfahrung, ihren Angehörigen und FreundInnen, WissenschafterInnen und professionellen HelferInnen. Und gemäß dem Motto des Kongresses und der Intervoice-Tradition verfügte auch die Hälfte der ReferentInnen über die Erfahrung, eine Stimme zu hören.

Diese ExpertInnen aus Erfahrung sprachen über ihre ganz persönliche Geschichte mit den Stimmen, vom Leiden an den Stimmen, über die Arbeit mit den Stimmen zu persönlicher Entwicklung und Sinnfindung –recovery (Genesung).

Das Thema „Stimmenhören bei Kindern und Jugendlichen“ und spezielle Angebote und hilfreiche Interventionen für Kinder und Jugendliche bildeten einen Schwerpunkt der Veranstaltung. Sandra Escher, eine Autorin und Forscherin aus den Niederlanden, stellt die Ergebnisse eines 3-jährigen Forschungsprojekts über stimmenhörende Kinder vor. Im Buch „Children Hearing Voices: What you need to know and what you can do“ vermitteln Sandra Escher und Marius Romme nützliches Wissen und Anregungen für einen alternativen Umgang mit den Stimmen jenseits von Pathologisierung und Pharmakologisierung. Das Buch hat zwei Teile, ein Teil richtet sich an die betroffenen Kinder und Jugendliche und ist speziell für sie formuliert, der andere an deren Eltern und an professionelle HelferInnen. Das Buch liegt vorläufig in englischer Sprache vor:

http://www.intervoiceonline.org/2633/news/children-hearing-voices-a-new-book.html

Eine deutsche Übersetzung wurde angekündigt.