Hallo und herzlich willkommen zu diesem Blog, schön dass ihr wieder mit dabei seid und diese Seite besucht. Mein Name ist Barbara Koller und ich werde euch heute wiederum einen kleinen Einblick in meine Gedankenwelt geben. Ich hoffe sehr, dass für den einen oder anderen etwas mit dabei ist, eine Idee oder ein Gefühl, die aufkommen können und vielleicht hilfreich sind.
Geht es euch auch manchmal so, dass ihr euch wie die Leibeigenen eurer Stimmen fühlt? Meine Stimmen versuchen
ständig, mich zu dirigieren, zu kommandieren, zu kontrollieren. Sie kommentieren jeden Gedanken und jedes Gefühl an mir, wollen mir dabei
einreden, dass ich schlecht, peinlich, erbärmlich und noch vieles mehr wäre. Sie wissen alles, was in mir
vorgeht, da entsteht manchmal dieser irrwitzige Glaube in mir, ich würde ihnen gehören, wäre ihr Besitz. Es
ist einfach so unglaublich, was für eine Macht sie ab und zu über mich haben, wie sie versuchen, mich regelrecht zu hypnotisieren. Das grenzt fast an
eine unterschwellige oder auch an eine allzu offenkundig übergriffige Gehirnwäsche.
Zur Zeit studiere ich das Lied „Ich gehör nur mir“ aus dem Elisabeth-Musical im Gesangsunterricht ein und dieses Lied hat im Hinblick auf Autonomie und Selbstbestimmung eine große Bedeutung für mich. Nicht nur in Bezug auf das Stimmenhören, sondern auch hinsichtlich aller zwischenmenschlichen Beziehungen, ist es mir wichtig, dass ich mir selbst treu bleibe und die Chefin über meine eigenen Entscheidungen bin. Auch wenn in meinem Kopf Stimmenhören-Stress herrscht, will ich selbst bestimmen, welchen Gedanken ich Einlass gewähre in mein Inneres.
Ich will mich nicht verlieren im Chaos, hingegen sorgfältig prüfen, was ich als sinnvoll und brauchbar erachte und was nicht. Der Leidensdruck kann in der Kreativität ja auch zum Potential werden. Es ist wunderbar, bei sich selbst immer mehr anzukommen, zu fühlen dass man die Zügel in der Hand hält und die Schönheit des Augenblicks genießen kann. Und wenn Herausforderungen kommen, will ich alle Gefühle, die dabei hochkommen, akzeptieren und ehren. Denn es ist ein Geschenk, eine Auszeichnung des Lebens an uns, dass wir fühlende Wesen sind. Daran können auch die Stimmen nichts ändern. Mittlerweile kann ich daran glauben, dass das Leben es gut mit mir meint und dass das, was ich mir wirklich von Herzen wünsche, für die Ewigkeit zählt, selbst wenn es nicht immer gleich in Erfüllung geht!!!
Im folgenden Abschnitt habe ich ein Gedicht geschrieben, dass sich mit meinem Mut zum eigenständigen Denken und Fühlen beschäftigt. Es ist zwar in der Du-Form geschrieben, aber ich spreche in erster Linie zu mir selbst. Vielleicht findet ihr euch in so mancher Zeile selbst wieder in euren Gedanken, aber ich will niemandem irgendetwas überstülpen, sondern lediglich zum Ausprobieren einladen, ob sich dieser oder jener Gedanke für euch stimmig anfühlt.
Du gehörst nur dir
Wenn deine Stimmen sich verhalten
als ob sie dich für deine
dir unangenehmen Gefühle mobben dürfen
dann mach dir bewusst:
Alle deine Gefühle verdienen es
geschätzt und integriert zu werden.
Es ist wunderschön
dass sie dir gehören.
Wenn deine Eltern dich
wie ihren unmündigen Besitz betrachten
dann denk daran:
Du bist eine eigenständige, abgetrennte Persönlichkeit.
Du gehörst nur dir.
Wenn deine Freunde hämisch
über dich urteilen und dich auslachen
dann präg dir ein:
Deine Eigenart ist beispiellos-unschätzbar.
Wenn dein Chef über dich
und deine Zeit bestimmen will
dann erinnere dich:
Zeit ist nicht nur Geld.
Wenn dein Partner in Eifersucht meint
ein Recht auf dich und deine Entscheidungen zu haben
dann rufe dir ins Bewusstsein:
Wahre Liebe kann loslassen.
Wenn die Sonne dich anlächelt
und ihre Strahlen deine Haut kitzeln
dann sei dir dessen gewahr:
Das Eins-Sein mit dem Universum
gehört für diesen einen Moment nur dir.
Wenn fanatisch-gläubige Menschen sagen
du würdest Gott gehören
dann fühle in deinem Herzen:
Ein liebender Gott will, dass du frei bist
und nur dir gehörst.
Wenn ein Diktator der krankhaften Auffassung ist
er dürfte über dich herrschen
dann besinne dich auf folgendes:
Du kannst innerlich frei sein durch Selbsterkenntnis
auch wenn äußere Umstände dich gefangen halten.
Wenn du eine kleine Reise
durch deine Erinnerungen und Träume machst
dann werde dir klar:
Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
tragen zur Formung deiner Individualität bei.
Deine Entwicklung gehört nur dir.
Wenn du befürchtest und glaubst
du seist wertlos und nicht gut genug
dann komme zur Einsicht:
Du hast keine Bewertungen nötig
den Automatismus deines menschlichen Wertes
kann dir niemand wegnehmen
er gehört nur dir.
Du gehörst
nicht deinen Stimmen
nicht deiner Psychose
nicht den Diagnosen
nicht der Öffentlichkeit
nicht der Glaubensrichtung
nicht dem Gesundheits- oder Schönheitswahn.
Du gehörst nur dir
auf all deinen Abwegen und in all deiner Pracht
du hast dieses Leben in und zu dir
in deinen Stärken und in deiner Ohnmacht.
Du wohnst nur in dir
schmücke dein Innenleben wie einen Ballsaal
du fühlst mit und in dir
auf der Gebirgsspitze deiner Seligkeit
und in deiner Tränen Tal.
Du bist dein Meister und Retter
du gehörst niemandem und nichts, nur dir selbst
auch nicht dem All oder den Göttern
beobachte dich, wie du dich in den Armen hältst.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Start in den Frühling, alles Liebe und bis zum nächsten Mal!
Und vergesst nicht: „Wir sind der Boss!“ !!!
Ganz liebe Grüße,
Barbara Koller
Kommentar schreiben
Ingrid Gruber-Seiberl (Sonntag, 01 Mai 2022 19:16)
Liebe Barbara! Ich möchte Dich einladen, am Festival Sichtwechsel ( 20.-24.Juni 2022 ) in Linz mit Deinen Texten teilzunehmen:
1. Mittellanger Text zu Essen, Trinken, angenehmes Leben, Hunger, Mahlzeiten, Lebensfreude
werden gelesen von Schauspielern des Landestheaters, Du wirst vorgestellt.
2. Mittellange freie Rede " Speakers-Corner" auf einer Leiter - wenn man will - und Protest-
Mitteilungen an die Zuhörenden betreffend Gesundheit, Welt, Zusammenleben, Politik...
wird selber frei vorgetragen.
bitte nimm mit mir Kontakt auf, ich bin im Beirat von sichtwechsel und leite diese Texte dann weiter. Bitte Biografie dazu. Danke liebe Barbara, lg. Ingrid Schräge Vögel Linz:
ingru21@gmx.at