Als Zwillinge-Frau hab‘ ich
viele Persönlichkeiten und Gesichter,
wenn das Spiegelbild im Spiegel zerbricht
inmitten des Aufleuchtens allfärbiger Blitzlichter,
entwirft sich von selbst eine Kunstfigur, bleich vor Licht.
Einmal bin ich das anschmiegsame, liebhauchende Fräuleinwunder,
ich stehle und erquicke Sinne und romantische Gedanken,
ungefragt, jedoch nicht unfreiwillig
fungiere ich als Symbol der Projektionen anderer,
ein Traumgeschöpf für Traumhungrige,
durch Schüchternheit stumm und profunder
als die Welt sieht und versteht.
Vielleicht treffe ich deshalb
ihren tiefsten, unbequemsten Nerv,
sodass die Traumfabrik im nackten Vertriebsstall
Gutherzigkeit mit Dummheit verwechselt,
den Körper von der Seele entkoppelt
und ihn unter Ausschluss von Menschlichkeit anvisiert.
Von Zeit zu Zeit bin ich eine unglückliche Xantippe,
eine durch ihr eigenes Gefühl der Verletzbarkeit
verletzende, „heftisierende“ Zicke,
wenn ich mich ungerecht behandelt und „arm gemacht“ fühle
und dadurch ausflippe,
eine innerlich ausgedünnte Hohlhippe,
die falsche Süße des Scheins
wie eine Schokoladenrippe,
die ich jahrelang runterschluckte,
mit der man mich austrickste
und an der ich fast erstickte.
Aber und allerdings:
Wurde ich wirklich gedemütigt, gequält,
„arm gemacht“?
Oder erledigte dies mein eigener
Unwille zur Wahrheit
die Unfähigkeit, Wut zuzulassen,
meine eigene Ohnmacht?
Die Angst vor Klarheit
und vor Unabhängigkeit?
Ab und zu gewöhne ich mich
so sehr an Missstände,
dass sie zwangsläufig zu Freundinnen
werden müssen,
wenn ich nicht in der tiefliegendsten
Vene zerstochen werden will.
In der Archefrau der Xantippe
schlummern also ebenso eine Amazone
und ein verwirrtes Kind.
Durch das Verwenden von Babysprache
und Witz in seiner kindlichsten Verrücktheit
versuche ich Nähe herzustellen,
das innere Kind meines Gegenübers anzuregen,
um die Distanz zu überwinden,
um Behutsamkeit zu erwecken
und Mitgefühl zu ergattern
für meine verletzliche, sehnsüchtige Seele.
Männer mit Wachtmeister-Pokerfaces
versuche ich in einfühlsame Bodyguards umzuformen,
ich überwinde mein eigenes Gefühl der Unterlegenheit
und meine Angst vor Sexualität,
indem ich ihnen kleine Jungs sehe
und sie damit verhätschle, aber auch sinnbildlich kastriere.
Außerdem finde ich es so berührend,
natürlich, herzerwärmend, angstauslöschend
als Kind mit Kindern zu kommunizieren.
Vielleicht möchte ich manchmal auch nerven,
mir einen Scherz erlauben,
das gebe ich zu.
Das Hauptsächliche ist hingegen
der Wunsch nach Feinheit,
das Bedürfnis, die Bedürftigkeit zu zeigen,
die Verspieltheit auszuleben,
um Gefühle auszulösen,
liebevolle, beschützende Gefühle.
Ich bin das ewig lächelnde Mädchen,
das diese hervorrufen möchte,
die versucht, niemanden zu enttäuschen,
eine angenehme Stimmung zu erzeugen
durch Freundlichkeit und Sanftmut.
Unter anderem beinhaltet dies
eine Klette, Glucke und Matriachatsverehrende,
in die ich mich verwandle.
In solchen Momenten
kann ich mit meinen eigenen Gedanken
und mit mir so wenig anfangen,
dass ich sofort jemanden anrufen muss.
Die Sucht, kleben bleiben zu wollen,
um nicht selbst entscheiden zu müssen,
nur um mich dann zu beschweren,
wenn das, was andere für mich entschieden haben
nicht meinem höchsten Wohl diente.
Bei aller Hilflosigkeit und Abhängigkeit
weiß ich tief in mir drinnen genau,
was ich will und was nicht.
Ich habe eine Meinung,
jedoch will und darf ich sie sagen
und damit eine Missstimmung riskieren,
an der ich mir selbst die Schuld geben werde?
Ich bin eine warmherzige Mutter
für mein inneres Kind,
dem ich in der Einsamkeit eine Umarmung schenke,
das ich aus der Gefahr
oder vielmehr aus der Angst vor Gefahr errette.
Und ganz im Matriachatsfieber
eine Göttin der Weiblichkeit.
Ich liebe es,
mich zu pflegen,
schön zu kleiden,
hübsch auszusehen,
Sinnlichkeit zu betonen.
Immer wieder glaube ich,
dass mein Aussehen meine einzige Qualität,
mein alleiniger Pluspunkt
und meine Eintrittskarte
für mein Gesehenwerden sei,
für Freundschaften, Cliquen oder
sonstigen Erfolg.
Sonst würde ich durch meine Sprachlosigkeit
in Gegenwart anderer untergehen,
denke ich.
Oftmals ist ein attraktives Äußeres
aber auch der Grund,
warum man beneidet und ignoriert wird.
Und überdies: Was ist so schlimm daran,
im Hintergrund zu bleiben?
Weiters steckt in mir
eine scheue, skeptische Häsin,
eine Frau, die sich sehr stark schützen muss
vor Anfeindungen und fremdem Ansinnen,
vor Frauen, die attackieren
und Männern, die kompromittieren wollen.
Das Misstrauen dieser Häsin
reicht oftmals so weit,
dass sie nicht einmal
alltägliche Gespräche mit
jemand Unbekanntem führen kann
vor lauter Furcht.
Kaum dass jemand sie erblickt,
der den Wunsch
nach Kontaktaufnahme signalisiert,
ist sie auch schon davongesprungen.
Das Erste, was bei mir
zum Vorschein kommt,
wenn man mich kennenlernt,
ist die Zurückhaltung, die Vorsicht –
der Steinbock-Aszendent.
Mich wirklich einlassen
kann ich erst später
und dann taucht der Redeschwall
der Zwillinge-Frau
ganz selbstverständlich
mit ganz viel persönlicher Selbstanalyse
plötzlich auf.
Es heißt,
wenn die Zwillinge-Frau
jemanden findet,
der all ihre Gesichter liebt,
hat sie die Chance,
sie selbst lieben zu können.
Mit all ihren Gegensätzen
und mit der Tatsache,
dass der gegensätzliche Teil erstirbt,
während einer erblüht
und einen Moment später
ist es umgekehrt.
Ich flattere durch die
Sprunghaftigkeit und Frivolität
mit Leichtigkeit und
hin und wieder mit Schwere.
In diesem Moment der Ruhe
und des Einklangs im Zustand
der inneren Geborgenheit
liebe ich mich.
Ich möchte mich ebenfalls lieben
oder zumindest nicht zu streng mit mir sein,
wenn ich unleidlich und fanatisch bin.
Eine Prinzessin, anmutig und lieblich,
zeigt keine Aggressionen.
Nächstes Mal, wenn ich mich verdrehe,
um mich irgendwann zu entdrehen,
erlaube ich mir, meine Power aufzudrehen
und anzuerkennen
und die Schätze all meiner Gesichter
als Turbowind zu erkennen,
der mich in die Vielseitigkeit
und Fantasie befördert.
Ich blicke in den Spiegel:
Zu mir sieht ein lebendes Kunstwerk
mit Tausenden und Abertausenden
von Farbkleksen …
Ich freue mich, ich zu sein.
Zum ersten Mal seit so langer Zeit …
Bekannte Zwillinge-Frauen:
Nicole Kidman, Angelina Jolie, Natalie Portman, Christina Stürmer, Silvia Schneider,
Karoline Herfurth, Anne Frank, … und Marilyn Monroe.
Ich halte inne und blicke aus dem Fenster. Winter Wonderland vor meinen Augen …
Verträumt und leise rieselt der Schnee an diesem frostigen 1.Dezember und verziert die Natur mit seinen bezaubernden, glänzend reinweißen Flocken.
Eine kuschelige und besinnliche Adventszeit wünsche ich euch.
Möge das Grau in Grau draußen und im Inneren immer wieder von leuchtendem Schneeweiß, von Sonnenstrahlen und vielen Farben untermalt und durchströmt sein.
Ein Weihnachten ganz nach euren Herzenswünschen. Weihnachten alleine zu verbringen, kann auch sehr schön sein, es kommt auf die Betrachtung an. Wir alle sind die Schöpfer unserer Gedanken!
Und einen glücklichen Start ins neue Jahr im Sinne heiterer Perspektiven und lichtvoller Affirmationen.
Alles Liebe und eine verzaubernde Zeit!
Eure vielgesichtige
Barbara
Babsi
Barbie
Babiene
Bambolotta
Babienne
Barbarielle
Babinchen
Bambi
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